ganzheitliche bildung ohne leistungsdruck

Klassen 1-9

Ganzheitliche Bildung ohne Leistungsdruck.

Von der 1. bis zur 9. Klasse bieten wir eine altersgemässe, ganzheitliche Bildung, die ohne Leistungsdruck die innere Motivation der Schüler:innen weckt. Mit einer ausgewogenen Fächerpalette, konstanten Jahrgangsklassen und möglichst wenigen Lehrerwechseln fördern wir durch differenzierten Unterricht individuelle Begabungen, schulen soziale Fähigkeiten und bieten vielfältige praktische Erfahrungen, die optimal auf die Zukunft vorbereiten.

Die Methodik der Rudolf Steiner Schule Solothurn richtet sich konsequent nach dem Entwicklungsstand der Kinder, damit ihre natürliche Freude am Lernen erhalten bleibt.
In den ersten sechs Klassen steht das eigene Erleben im Vordergrund. Es ermöglicht den Kindern, die Lerninhalte auf einer tieferen, emotionalen Ebene zu begreifen und nachhaltig im Gedächtnis zu verankern. So werden in der ersten Klasse zum Beispiel die Buchstaben in fantasievolle Zeichnungen und Geschichten eingebettet und Zahlenfolgen durch rhythmisches Klatschen erlebt.
Über die Jahre erfährt der Unterricht eine altersgemässe Erweiterung und Vertiefung: Die Entwicklung reicht von den Märchen zu den Sagen bis hin zur historischen Geschichte. Das Formenzeichnen der ersten Schuljahre wird zur Geometrie. Das schulische Arbeiten wird zunehmend durch das Interesse an Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen geprägt. Dabei werden auch das Planen, Einteilen und Organisieren der eigenen Arbeiten gefördert und gefordert.
In der Pubertät entwickeln Jugendliche ein stärkeres Bewusstsein für ihre innere Welt und beginnen, die Welt um sie herum kritisch zu hinterfragen. Neue Fächer wie Staatskunde, Kunst- und Zeitgeschichte werden eingeführt. Die Unterrichtsinhalte und -methoden fördern die Eigenverantwortung und die individuelle Entwicklung der Schüler:innen. Es wird Wert darauf gelegt, ihre Fähigkeit zur sozialen Wahrnehmung zu stärken und Verbindungen zu aktuellen globalen Ereignissen sowie zu den Persönlichkeiten anderer Kulturen und Völker herzustellen, um ein umfassendes Verständnis der Welt zu vermitteln und die Jugendlichen bei der verstärkten Selbstfindung zu unterstützen.

An unserer Schule begleitet eine Klassenlehrperson die Schüler:innen von der 1. bis zur 8. Klasse. Diese Kontinuität ermöglicht es der Lehrkraft, eine enge Beziehung zu den Kindern aufzubauen und deren individuelle Entwicklung genau zu verfolgen. Somit kann auf die persönlichen Stärken und Schwächen der Schüler:innen eingegangen werden. Dies schafft eine vertrauensvolle Lernumgebung, in der sie sich sicher und verstanden fühlen.
Regelmässige Elternabende und jährliche Standortgespräche stärken die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule. Diese kontinuierliche Betreuung fördert nicht nur die akademischen Leistungen, sondern auch die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder, was zu einem unterstützenden und stabilen Klassenklima beiträgt.

Der Epochenunterricht ist ein zentrales Element der Waldorfpädagogik und zeichnet sich dadurch aus, dass ein Fach in längeren Unterrichtseinheiten über einen Zeitraum von etwa vier Wochen behandelt wird. Die ersten beiden Stunden des Schultages sind für den Epochenunterricht reserviert.
Durch die intensive Beschäftigung mit einem Thema bauen die Schüler eine tiefere Verbindung zum Lernstoff auf. Die längere Verweildauer ermöglicht eine gründlichere Auseinandersetzung und fördert nachhaltiges Lernen.
Nach einer Epoche ruht der behandelte Stoff, bevor er später wieder aufgegriffen wird. Diese bewusst eingeplanten Pausen unterstützen das Vergessen und anschliessende Wiedererinnern. Erfahrungen zeigen, dass die Inhalte nach einer Ruhephase oft präsenter sind und vorherige Schwierigkeiten überwunden werden können.

Während des Epochenunterrichts erstellen die Schüler:innen ihre eigenen Epochenhefte. Diese Hefte sind individuell gestaltete Lernmaterialien, die ihre Texte, Zeichnungen und Illustrationen enthalten. Sie dienen nicht nur der Dokumentation des Gelernten, sondern fördern auch die Kreativität und das Verständnis der Kinder und Jugendlichen. Sie vertiefen ihr Wissen auf eine sehr persönliche und einprägsame Weise, da sie die Lerninhalte aktiv verarbeiten und visualisieren.

An unserer Schule beginnt der Fremdsprachenunterricht in Französisch und Englisch bereits ab der 1. Klasse. Diese frühe Einführung fördert die kognitive Entwicklung und verbessert die Sprachfähigkeiten der Kinder nachhaltig. Sie sind besonders aufnahmefähig für neue Laute und Strukturen, was das natürliche Erlernen der Sprache erleichtert. Neben einer sehr guten Aussprache wird so auch schon früh die Neugier geweckt, einer fremden Kultur offen und interessiert zu begegnen. Durch Lieder, Spiele und Geschichten werden die Sprachen spielerisch vermittelt, was die Freude am Lernen und die Motivation erhöht.

Eurythmie ist eine einzigartige Bewegungskunst, die nur an Rudolf Steiner Schulen unterrichtet wird, und Elemente aus Tanz, Poesie, Musik und Geometrie verbindet. Kinder lernen von klein auf, ihren Körper als Ausdrucksmittel für innere Empfindungen und Gedanken zu begreifen. Durch die Bewegungen in der Eurythmie entwickeln sie ein Bewusstsein für den Raum um sich herum und die Menschen in ihrer Umgebung. Diese Kunstform fördert die Körperwahrnehmung, Kreativität und das soziale Miteinander der Schüler:innen.

Bei uns werden erst ab der 9. Klasse Noten vergeben, um den Leistungsdruck und die Angst vor schlechten Bewertungen zu vermeiden. Ziel ist es, die Lernfreude und das Interesse der Schüler:innen zu erhalten. Statt Noten erhalten die Kinder in den unteren Klassen ausführliche Textzeugnisse, in denen die Klassen- und Fachlehrpersonen die Entwicklung und den Kenntnisstand der Schüler:innen individuell beschreiben. Ausserdem werden jährliche Standortgespräche mit den Eltern geführt. Diese differenzierten Rückmeldungen reflektieren die Persönlichkeit und die Potenziale der Schüler:innen. In der 8. Klasse werden diese Textzeugnisse durch Noten ergänzt, und ab der 9. Klasse vollständig durch Notenzeugnisse ersetzt, um eine vergleichbare Standortbestimmung für den weiteren Bildungsweg zu ermöglichen.

Bereits ab der 1. Klasse präsentieren die Kinder ihren Eltern, Grosseltern und allen Schulfreunden, was sie gerade im Unterricht gelernt haben. Sprechen, Musizieren und Bewegen vor grossem Publikum wird so zur Routine, wovon die Kinder ihr Leben lang profitieren.
Theaterprojekte sind integraler Bestandteil der Waldorfpädagogik. Nebst kleineren Aufführungen bei Schulfeiern in jüngeren Jahren, erarbeiten die Schüler:innen der 8. Klasse erstmals ein abendfüllendes Theaterstück. In der turbulenten Phase der Pubertät, in der Jugendliche ihre «Rolle» und letztlich sich selbst suchen, hat Theaterspielen eine grosse pädagogische Bedeutung. Durch die Auseinandersetzung mit einer Rolle gewinnen sie Abstand zu sich selbst und können danach mit einem neuen Verständnis ihre eigene Persönlichkeit weiterentwickeln.

Pädagogische Schullager und Praktika spielen eine zentrale Rolle in unserem Bildungskonzept. Bereits in der Unterstufe erlernen die Schüler:innen grundlegende praktische Fähigkeiten. So erleben die Kinder in der 3. Klasse die Hausbau-Epoche hautnah mit dem Bau eines eigenen kleinen Häuschens und erleben in der Ackerbau-Epoche den Ablauf «vom Korn zum Brot».
In der 5. Klasse beginnt der Gartenbauunterricht, der bis zur 8. Klasse fortgeführt wird, und die Schüler:innen erleben ihr erstes Schullager mit dem Schwerpunkt Pflanzenkunde.
In der 6. Klasse ermöglicht das Sternenkunde-Lager ein konkretes Erleben der Astronomie, während in der 7. Klasse ein Kletter- und Gesteinskunde-Lager stattfindet, das sowohl körperliche Fähigkeiten als auch das Wissen über geologische Zusammenhänge fördert.
In der Oberstufe gewinnen die praktischen Erfahrungen weiter an Bedeutung. In der 9. Klasse absolvieren die Schüler:innen ein Bauernpraktikum und ein Forstlager, bei denen sie in einem landwirtschaftlichen Betrieb und mit einem Förster arbeiten. Diese Praktika stärken die Eigenverantwortung, das ökologische Denken und die Urteilsfähigkeit der Jugendlichen. Zudem gibt es in der 9. Klasse ein zweiwöchiges Betriebspraktikum, das die Schüler:innen frei wählen können.
Jugendliche, die nach der obligatorischen Schulzeit unsere Integrative Mittelschule (Klassen 10-12) besuchen, profitieren weiterhin von vielseitigen praktischen Lernerfahrungen, wie einem dreimonatigen Betriebspraktikum, Sozialprojekte, einem Sprachaufenthalt und einer Kunstreise. Diese praxisnahen Erfahrungen verbinden die Schüler:innen mit der Natur, der Wirtschaft und der Gesellschaft und helfen ihnen, fundierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft zu treffen.

Das Wichtigste in Kürze.

Morgenunterricht1./2. Klasse von 8.00 bis 11.40 Uhr
ab der 3. Klasse von 8.00 bis 12.35 Uhr
Nachmittagsunterrichtab der 5. Klasse (Freitagnachmittag immer frei)
Randzeitenbetreuunggemäss schulergänzender Kinderbetreuung SCHUKI
KostenFamilienbeitrag nach Einkommen
Eintrittauf Schuljahresbeginn oder Absprache nach regulärem Aufnahmeverfahren
Feriengemäss Ferienplan
Pädagogische LeitungAchim Stoltenberg

Neugierig auf unseren Unterricht? Erleben Sie ihn selbst!

Die Tage der offenen Tür an der Rudolf Steiner Schule Solothurn bieten Interessierten eine hervorragende Gelegenheit den Unterricht hautnah mitzuerleben und einen Eindruck von der besonderen Lernatmosphäre zu gewinnen. Gerne bieten wir auch individuelle Besuchsmöglichkeiten an.